Stilles Blut

Stückentwicklung (2013)
Simon Windisch, Theater am Ortweinplatz
Lisa lebt gemeinsam mit ihren beiden Schwestern. So gemeinsam sind die drei, dass sie fast eins sind und so gemeinsam, dass sie sich selbst schon fast genug sind. Blutsschwestern eben. Aber fast genug reicht nicht. Durch ein kleines Loch in der Wand späht Lisa immer öfter hinaus in die Außenwelt und immer öfter schleicht sie sich nachts aus dem Zimmer. Ohne es Anna zu erzählen, obwohl sich die beiden sonst immer alles erzählen. Aber einmal ist nicht mehr alles wie immer, denn Lisa verliebt sich in einen Fremden, den sie durch das Loch erspäht und wird schwanger von ihm. Er kommt aus einem anderen Land, spricht eine andere Sprache und Anna findet, dass er außerdem überhaupt nicht zu Lisa passt. Warum muss es denn so einer sein? Und muss man eigentlich die Tür aufmachen, wenn das Fremde einmal davor steht und anklopft?
Die Erarbeitung des performativen, humorvollen und skurrilen Stückes basiert auf Recherche und Interviews. Dabei stehen Fragen im Vordergrund wie: Was passiert, wenn zwei Kulturräume aufeinandertreffen? Woher kommt die Angst vor dem Fremden? Und wie weit geht Toleranz, wenn es um das eigene Fleisch und Blut geht?
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AUSZEICHNUNGEN:
Papageno Award - Internationaler Jugendtheaterpreis der Reiman Akademie Linz
Goldener Papageno für Alexandra Schmidt „Beste Hauptdarstellerin
Goldener Vogel für Leonie Bramberger
Goldener Vogel in der Kategorie „Beste Produktion“
"Ein grandioser Start. Verhandelt werden die Themen Herkunft, Identität und Migration auf derart unkomplizierte, klischeefreie und charmante Art und Weise, dass man sofort in diese WG einziehen möchte. Die TaO!-erfahrenen Darstellerinnen Leonie Bramberger, Lara Kainrath, Alexandra Schmidt überzeugen in Spiel und Gesang. Und Bernhard Bauers kluges und witziges Bühnenbild des dunklen, überlebensgroßen Fremden fördert das Unterhaltenwerden.'" [Kleine Zeitung]

"Man kann viel falsch machen, wenn man sich im Jugendtheater dem Thema Fremdsein widmet. Klischees und Moralvorstellungen stehen oft einer innovativen, cleveren Produktion im Weg. Das es auch anders geht, beweisen Simon Windisch und sein Team mit „Stilles Blut“ im Grazer TaO!. (...) Gemeinsam schaffen sie es, diese Begegnung mit dem Fremden ohne die übliche Moralkeule auf die Bühne zu bringen. Leonie Bramberger und Alexandra Schmidt tragen das Stück famos und verleihen denSchwestern eine zart-herbe Note, Lara Kainrath sorgt im Hintergrund für ganz große kleine Momente. Klischees von Heimat und Fremde werden aufgegriffen, gebrochen und verworfen.(...) Skurrilität und Authentizität fließen in „Stilles Blut“ zu einer cleveren und unterhaltsamen Theater-Infusion zusammen." [Kronen Zeitung]